MILS 2000

NEUES STADTKONZEPT:

In unserem Konzept wollen wir dem eigentlichen Zentrum, rund um die Kirche, das dem ursprünglichen Dorfkern entspricht, neues Leben geben und es auf den Standard unserer Zeit bringen. Es liegt uns sehr viel daran alte Strukturen dörflichen Charakters hervorzuheben und gezielt einzubauen. Durch die Errichtung mehrerer Geschäfte und Handwerks-betriebe, wollen wir den Einwohnern den langen Einkaufs- und Arbeitsweg ersparen. Wir wollen in Mils das Wohnen und Arbeiten stärker verbinden, um das gesellschaftliche Leben des Dorfes wiederzubeleben. Auch sollte das Kultur- Sport- und Erholungsangebot mehr gefördert werden. Durch eine Umfahrungsstraße, mit direkten Anschluß an die Autobahn, sowie 50-iger und 30-iger Zonen im Dorfbereich, erhoffen wir uns eine starke Verkehrsberuhigung und ein schnelles Erreichen jeglicher Ziele. Weiters planen wir eine übergreifende Fußgängerzone, die sich vom eigentlichen Kulturzentrum bis zum Sportzentrum erstreckt. Erste wichtige Maßnahmen zur Wiederbelebung des Dorfes sind die zu fördernde Siedlungsverdichtung rund um die beiden Zentren und um die dazwischenliegende Fußgängerzone. Auch im übrigen Gebiet wird eine gezielte Verdichtung geplant, die sich jedoch an dörflichen Strukturen orientieren wird. Im Westen wird verdichtet, im Osten wird erweitert. Auch der alte Friedhof wird nach Osten verlegt, wobei seine Lage mit einer optischen Verbindung zur Kirche, der eigentlichen Funktion gerecht wird.

 

 

NEUES FRIEDHOFKONZEPT:

Der hinter der Kirche liegende alte Friedhof war deutlich zu klein für Mils geworden. Eine Verlegung dessen war deshalb undenkbar. Ich habe mich deshalb mit diesem Thema beschäftigt und habe versucht eine geeignete Lösung zu finden. Der neue Friedhof sollte deshalb weiter östlich verlegt werden. Die neue Lage befindet sich genau hinter dem alten Laubbaum, dessen Bezug mir wichtig war. Von der Kirche aus ist der Baum und der künftige Friedhof ersichtlich und ist sogar mit einen schönen gepflasterten Weg verbunden. Der neue Friedhof stellt keinen typischen Friedhof dar. Er weist Eigenschaften eines Land-schaftsparkes auf und soll zugleich ein Meditationsort werden. Deshalb finden im Friedhof nicht nur Prozessionen statt, sondern auch Meditationstreffen. Ausgehend vom Dorfzentrum, bzw. von der Kirche, soll der Weg zum Friedhof und der Friedhof selbst durch seine runde Form einen "Fangarm" darstellen. Diese Geste soll bedeuten, daß die Seele des Toten noch einmal aufgefangen wird, bis zur eigentlichen Aussegnung. Verdeutlicht wird diese Formensprache noch zusätzlich durch die Niveau- Erhöhung am Eingang des Friedhofes. Diese Erhöhung stellt den Übergang vom Diesseits ins Jenseits dar. Der eintreffende Friedhofbesucher erkennt beim Betreten des Hofes nur einen Teil dessen, was in erwarten mag. Auf dem Vorplatz jedoch hat er freien Zugang zu allen Gräbern und ist nicht Wegführend gebunden. Bei den Prozessionen hingegen führt ein gezielt durch Bodenplatten und Überdachung markierter Weg zur Aussegnungshalle, die von allen Seiten des Friedhofes ersichtlich ist. Die Halle selbst besteht aus Glas und wirkt schwebend. Sie soll einen direkten Bezug zur Umgebung aufnehmen und zwar zu den Gräbern, den Wiesen, den Wegen, den Bäumen und zu dem Wasser. Die Aus-segnungshalle ist ein flexibler Raum, der auch für meditative Zwecke genutzt werden kann. Die Einrichtung besteht aus freistehenden Stühlen und einen verstellbaren Altartisch. So kann der Raum für andere Zwecke geräumt oder die Möbel umgestellt werden. Das Wasser im Becken soll beruhigend wirken und dem Besucher durch seine reflektierende Oberfläche vielseitige Perspektiven bieten. Raumbildend steht anschließend eine große, die Aussegnungshalle schneidende Mauer. Der Friedhof selbst ist in die Landschaft eingebaut worden. bzw. er fügt sich ganz der leichten Hang-neigung. Es gibt einen Haupt-eingang im Westen und einen Neben-eingang an der Nordmauer. Aus drei Stadt-richtungen ist der Friedhof er-schließbar. Die einzelnen Gräber sind gruppenweise in einer Richtung ausgerichtet und bilden somit eine eigene geordnete Landschaftstruktur. Sie werden durch geordnete Weg-führungen erschlossen, wobei man auch unter Haupt- und Nebenwegen unterscheidet. Im Friedhof selbst gibt es auch eine leichte Hangsteigung. Am Eingang fühlt man sich von der großen Mauer vom Diesseits ins Jenseits geführt und erlangt dann im Norden des Friedhofes eine bestimmte Bodenhöhe, die es erlaubt auch über die Mauer zu blicken. Somit gewinnt man eine schöne Übersicht der Um-gebung und man fühlt sich erhoben und frei.

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